Aufgrund der ausgesprochen wichtigen Lage im Zentrum der Hauptseefahrtsrouten hat die Geschichte auf Hvar zahlreiche Spuren hinterlassen, möglicherweise mehr als auf allen anderen adriatischen Inseln. Die ständigen Kämpfe um die Übermacht, die sich in diesem Gebiet zwischen den Eroberern abspielten, sind Zeugnis der Bedeutung und Wichtigkeit dieses Territoriums bereits seit der Urzeit.
Die ersten Beweise von Leben in diesem Gebiet stammen aus der vorzeitlichen Periode. Anhand zahlreicher Keramikfunde in der Marko- und Grapčeva- Höhle aus dieser Zeit definierte man die besondere Hvarer Kultur (3500-2500 v. Chr.). Besonders interessant ist die älteste Darstellung eines Schiffes in Europa, das auf einem Fragment eines Keramikgefäßes aus der Grapčeva-Höhle abgebildet ist.
Die Stadt Pharos, die sich an Stelle der heutigen Stadt Stari Grad befindet, wurde von ionischen Griechen 385 v. Chr. gegründet. In den darauffolgenden geschichtlichen Perioden ist die Geschichte Hvars von vielen unterschiedlichen Zivilisationen und Einflüssen gekennzeichnet. So wurde Hvar 219 v. Chr. von den Römern erobert, die auf der Insel ein reiches Erbe an Sommerresidenzen hinterließen.
Die Ankunft von Kroaten im frühen Mittelalter markierte eine wichtige Etappe in der Entwicklung der Insel. Nach deren Christianisierung verwurzelt sich das Christentum tief in alle gesellschaftlichen Schichten, dessen Tradition bis heute aufrechterhalten ist (Beerdigungen, Prozessionen- besonders die “Kreuzzug-Prozession” in der Osterwoche).
Im Jahre 1420 erobern Venezianer die Insel und wählen die Stadt Hvar als ihren Haupthafen in ihren Seefahrtsprojekten. Ihre Herrschaft dauert bis 1797. In dieser Zeit durchlebt die Stadt Hvar eine kulturelle Blütezeit während der sie ihr unverwechselbares Aussehen erhält. Die kulturelle Bedeutung dieser Periode spiegelt sich in den Werken des Renaissance-Dichters Petar Hektorović (1487-1572) wider, insbesondere in seinem Epos „Fischerei und die Dialoge von Fischern“, in welchem der Dichter durch Figuren von Fischern das Leben in dem kleinen Ort beschreibt. Auch Hanibal Lucić (1483-1553) machte seine Insel anhand seines Werkes „Sklavin“ berühmt, das erste weltliche Drama kroatischer Literatur, aber auch durch die Gedichtsammlung „ Pisni ljuvene”. In jener Zeit verfasste Martin Benetović auch sein Werk „Hvarkinja“ und “ Komedija od Raskota”, lehrte Musik und malte Bilder für das Franziskanerkloster in Hvar. Sie alle sind Ausdruck des Hvarer Kulturgeistes und unumgängliche Mitbegründer der kroatischen Literatur. Einen besonderen Beitrag für das kulturelle Aufleben und den kulturellen Ausdruck bietet die Gründung des Volkstheaters in der Stadt Hvar im Jahre 1612, welches das erste seiner Art in Europa ist.
Nach der Herrschaft Venetiens wird Hvar Teil von Österreich-Ungarn. In dieser Zeit, bzw. 1686, gründet eine Gruppe Hvarer Bürger unter der Führung von Bischof Juraj Duboković eine professionelle touristische Vereinigung unter dem Namen „Hygienische Gesellschaft Hvar“ mit dem Anliegen das touristische Angebot von Hvar bekanntzumachen und zu entwickeln. Demzufolge wird dieses Jahr als auch der Beginn des organisierten Tourismus auf der Insel betrachtet. 1900 eröffnet das Kurhotel der Kaiserin Elisabeth, das auf den Fundamenten des Rektorenpalasts (das heutige Hotel Palace) entstand.
Auch das Königreich Jugoslawien kennzeichnet für eine kurze Zeit die Hvarer Geschichte. Es ist die Periode der massenhaften Auswanderung von der Insel. Zugleich ist es aber auch eine Zeit, in der Mittel für die Entwicklung des touristischen Angebots gesichert sind, die wiederum zur Errichtung der Badeanstalt Bonj führt, welches zur damaligen Zeit als eines der schönsten an der Adria gilt.
In den Jahren nach dem II. Weltkrieg wandelt sich Hvar in einen mondänen Sommerferienort. Aufgrund der interessanten Geschichte und reichen Kultur, die durch unterschiedliche Zivilisationen beeinflusst wurde, sowie die unübertroffene natürliche Schönheit wird die Stadt Hvar eines der attraktivsten touristischen Destinationen an der Adria.
Seit 1991 gehört Hvar zur selbstständigen Republik Kroatien und gilt allgemein als bedeutendstes Zentrum des kroatischen Tourismusangebots.
Die ausgesprochene Schönheit der Insel Hvar spiegelt sich in der unerschöpflichen Inspiration sowohl der Hvarer Würdenträger als auch aller Zuwanderer, auf deren Grundlage repräsentative Kirchen, Paläste, wertvolle Gemälde, Statuen sowie berühmte und anerkannte literarische Werke entstanden.
Besuchen Sie die Insel Hvar und genießen Sie das reiche kulturelle Erbe der Insel mit einem Spaziergang durch die Jahrhunderte ihres Bestehens.
Geschichte und Kultur in der Stadt Hvar
HVARER PLATZ (Stephansplatz), STEPHANSKATHEDRALE, BISCHOFSPALAST
Bei einem Besuch von Hvar führen alle Wege auf den Hvarer Platz, den Mittelpunkt gesellschaftlichen und öffentlichen Lebens, aber zugleich auch den größten Platz in Dalmatien. Seine Ostseite ist von der Stephanskathedrale umschlossen, die auf den Fundamenten einer frühchristlichen Kirche aus dem 6. Jahrhundert entstand und ihr heutiges Aussehen im 16. und 17. Jahrhundert erhielt. Die Kathedrale ist dem Heiligen Stephan gewidmet, dem Papst und Märtyrer, Schutzpatron des Bistums und der Stadt Hvar. Der Glockenturm aus der Renaissance und die weiteren Glockentürme von Hvar (Markuskirche, Franziskanerkloset und der zerstörte Turm der Hl. Veneranda-Kirche) zählen zu den schönsten in Dalmatien. Die Hvarer Kathedrale verwahrt zahlreiche wertvolle Kunstwerke und Gemälde bekannter Maler wie beispielsweise von Stefano Celesti, Palma dem Jüngeren und dem spanischen Maler Juan Boschettus. Das bekannteste Bild ist sicherlich das Madonna-Gemälde aus dem Jahre 1220, das das Werk eines proto-venezianischen Malers und eines der ältesten in Dalmatien ist. Neben der Kathedrale befindet sich der Bischofssitz in dem 1963 eine Kunstsammlung angelegt wurde, die aus sakralem Gerät, Archivdokumenten, alten Büchern und liturgischen Gewändern besteht. Das Bischofsmuseum ist für Besucher von 9-12 Uhr und von 16-18 Uhr geöffnet.
THEATER VON HVAR UND ARSENAL
Wenn Sie schon einmal auf dem Platz von Hvar sind, so sollten Sie auf jeden Fall das Hvarer Theater besichtigen. Dieses Theater nimmt einen unumgänglichen Platz in der Theatergeschichte im Allgemeinen ein, da es mit seiner Gründung 1612 als erstes Volkstheater in Europa gilt. Das Theater entstand auf dem Arsenal, dem bekanntesten Baudenkmal der Stadt Hvar, das einst als Werfthalle für die Reparatur von Galeeren sowie als Lager für Seefahrtszubehör diente. Das Hvarer Theater wird heute öffentlich genutzt. Unmittelbar am Theatereingang ist die Figur Zvir („Biest“) ausgestellt, eine alte Gallionsfigur von der Hvarer Galeere des Hl. Hieronymus, die durch die Schlacht gegen die türkische Seemacht in der berühmten Schlacht bei Lepant 1571 bekannt wurde. Im gleichen Gebäude befindet sich auch die Galerie zeitgenössischer Kunst, die in der Tourismussaison von 9-13 Uhr und von 17-23 Uhr für Besucher geöffnet ist. Außerhalb der Saison sind die Öffnungszeiten von 9-13 Uhr mit telefonischer Voranmeldung (Tel. 021741009).
MANDRAČ
Vom Hvarer Platz aus in Richtung Westen befindet sich der Mandrač von Hvar, ein kleiner Hafen, der seit jeher zum Schutz der Boote diente. Sein heutiges Aussehen erhielt er im 18. Jahrhundert. Man nimmt an, dass er zeitgleich mit dem Arsenal entstand.
REKTORENPALAST
Direkt am Platz von Hvar und gegenüber dem Mandrač befindet sich der ehemalige Rektorenpalast, das heutige Hotel Palace. Vom Rektorenpalast sind jedoch lediglich der Glockenturm mit Uhr aus dem 15. Jahrhundert und die Stadtloggia aus dem Beginn des 17. Jahrhunderts übrig geblieben. Vor der Loggia befindet sich ein Fahnenmast aus dem 15. Jahrhundert, der auch heute noch diesem Zwecke dient. Überlieferungen zufolge soll er auch als Pranger, aber auch für unterschiedliche öffentliche Bekanntmachungen genutzt worden sein.
MARKUSKIRCHE UND ARCHÄOLOGISCHE SAMMLUNG
Vom Hvarer Platz eröffnet sich der Ausblick auf den Glockenturm der Markuskirche. Die Kirche wurde leider zerstört und nur teilweise im 19. Jahrhundert wiederaufgebaut. Heute befinden sich in ihr die archäologische Sammlung und das Lapidarium, das den Namen des Hvarer Bürgers Dr. Grga Novak trägt, der ein bekannter Archäologe und Historiker war. Die Ruinen der ehemaligen Kirche mit dem Lapidarium werden heute für Veranstaltungen, beispielsweise Kammermusik und Gesangskonzerte, genutzt. Besucher können das Museum in der Saison von 10-12 Uhr und von 20-23 Uhr besuchen. Außerhalb der Saison ist eine telefonische Voranmeldung notwendig (Tel. 021741009).
FESTUNG FORTICA (ŠPANJOLA)
Vom Hvarer Platz in Richtung Norden kommt man zum Haupttor der Stadt oder der Porta di datallo (Feigentor). Weiter geht es die Treppen hinauf durch den alten Teil von Hvar, in dem sich die Paläste aus dem 15. und 16. Jahrhundert befinden, über kleine von mediterranen Sträuchern umgebene Serpentinen bis hin zur Hvarer Festung Fortica oder, wie Einheimische sie nennen, die Španjola. Sie wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts während der Herrschaft Venedigs erbaut und 1579 wieder aufgebaut. In der Festung befindet sich heute die Sammlung von Amphoren und anderen Exponaten aus der Antike und dem Mittelalter. Nicht nur ihre Architektur wird Sie begeistern, auch die Panoramaaussicht auf die Stadt Hvar, ihre Umgebung und die Inseln Pakleni otoci. Die Festung ist auch mit dem Auto erreichbar, man folgt lediglich der Straße, die hinter dem Busbahnhof in Richtung Westteil der Stadt aufsteigt.
KIRCHE ZUM HL. GEIST
Bei einem Spaziergang durch die Gassen der Altstadt werden Sie sicherlich auch auf die Kirche zum Hl. Geist stoßen. Es handelt sich dabei um eine der vielen alten Hvarer Kirchen. Die Kirche wurde 1493 fertiggestellt. In ihrem Rahmen ist die Bruderschaft des Hl. Nikolaus tätig, die besonders während großer Kirchenfeiertage aktiv ist. In der Kirche wird das interessante Altargemälde des Malers A. V. Padovanin verwahrt.
FESTUNG NAPOLJUN-NAPOLEON
Rechts von der Fortica-Festung befindet sich die Festung Napoljun, die während der Herrschaft der Franzosen zu Beginn des 19. Jahrhunderts erbaut wurde. Man kann sie mit dem Auto erreichen. Heute befindet sich in der Festung das Observatorium der Geodätischen Fakultät Zagreb, von dem man die Sterne und die Sonne beobachtet. Das Observatorium ist für Besucher nicht geöffnet. Es bietet sich jedoch ein wunderschöner Ausblick auf die Stadt von den Festungsmauern.
FRANZISKANERKLOSTER
Bei einem Spaziergang vom Hvarer Platz entlang der Riva kommt man sehr bald zum Franziskanerkloster. Innerhalb der Ruhe und Stille des Klosters können Sie die Vielfalt der Museumsexponate (Sammlungen griechischer, römischer und venezianischer Münzen, Liturgiezubehör, Atlas des antiken Kartographen Ptolemäus, seltene Exemplare von Amphoren usw.), aber auch die Gemälde der venezianischen Maler Francesca Santacroce und Palma dem Jüngeren genießen. Das Kloster ist zudem auch für das meisterhafte Bild Das Letzte Abendmahl (2 x 8 m) berühmt, dessen Anblick jeden Besucher sprachlos macht. Einige Kritiker schreiben dieses Werk dem Maler Matteo Ingoli aus Ravenna zu, spätere Kritiker jedoch betrachten es als Arbeit aus der Schule von Palma dem Jüngeren. Eine weitere Rarität, für die das Kloster bekannt ist, ist die über 300 Jahre alte Zypresse im Klostergarten. Das Kloster ist für Besucher von 10-12 Uhr und von 17-19 Uhr in der Saison und außerhalb der Saison von 10-12 Uhr geöffnet.
BENEDIKTINERKLOSTER
Wenn Sie durch das Haupttor der Stadt in Richtung Norden gehen, kommen Sie entlang der steinernen Treppe eines malerischen Gässchens in der Altstadt zum Benediktinerkloster. Die Benediktinerinnen oder „koludrice“ (wie Einheimische sie nennen) sind ein sehr strenger Kirchenorden, da sie ihr Kloster nur in Ausnahmefällen verlassen. Das Kloster entstand im Haus Lucić aus der Gotik-Renaissance. Innerhalb des Gebäudes befindet sich eine Sammlung gewählter Kunstgegenstände, Bilder und Ikonen aus dem 16. Jahrhundert sowie Liturigiezubehör. Die Benediktinerinnen aus Hvar sind besonders für ihre weltbekannten Exemplare von dekorativen Spitzendeckchen bekannt, die aus Agaven geklöppelt werden. Die Herstellung von Fasern aus Agavenblättern und ihre Feinverarbeitung zu Fäden ist eine ausgesprochen anspruchsvolle Arbeit, die sehr viel Können und Geduld erfordert. Für die Herstellung von Spitze aus Agaven ist besonderes Geschick gefragt, welches die Benediktinerinnen über Jahrhunderte perfektioniert haben. Jedes Spitzenexemplar ist ein Unikat und deshalb ausgesprochen wertvoll. Es wurde auf die UNESCO-Liste des nichtmateriellen Weltkulturerbes gesetzt.
Geschichte und Kultur in Stari Grad
DOMINIKANERKLOSTER UND PETRUSKIRCHE
Das Dominikanerkloster in Stari Grad wurde 1482 gegründet, an dessen Stelle später auch die Petruskirche erbaut wurde. In der Kirche werden einige Bilder mit ausgesprochen künstlerischem Werz verwahrt (unter anderem die „Grablegung“, das Werk des berühmten venezianischen Malers J.R. Tintoretto aus dem 16. Jahrhundert), das Kruzifix von Giacomo Piazetto aus dem 18. Jahrhundert, das Kruzifix aus der Renaissance über dem Hauptaltar, das Archiv, die Bibliothek alter Handschriften, Lapidarium, Sammlung alter Münzen, antike Grabsteine, besonders interessant ist die griechische Inschrift aus dem 4 Jhr. v. Chr., die älteste Inschrift in Stein in Kroatien (das Original wird im Archäologischen Museum in Zagreb verwahrt). Das Kloster ist für Besucher von 10-12 Uhr und von 18-20 Uhr in der Saison und außerhalb der Saison von 11-12 Uhr geöffnet. Außerhalb der Saison ist eine telefonische Voranmeldung notwendig (Tel. 021765442).
TVRDALJ
Das Schloss Tvrdalj hat der bekannte Hvarer Dichter Petar Hektorović als Verteidigungsfestung gegen die Türken erbauen lassen. Es entstand durch eine Aufschüttung des Meeres, das durch eine mobile Brücke betretbar war. Im Inneren der Festung Tvrdalj ließ Hektorović einen romanischen Fischteich anlegen. Tvrdalj ist mit zahlreichen Inschriften aus Stein geschmückt, die bekannteste Inschrift ist „Omnium Conditori”, mit der Hektorović seine Festung Gott dem allmächtigem Schöpfer widmet.
JOHANNESKIRCHE
Die Johanneskirche ist das älteste sakrale Zentrum auf der Insel Hvar. 1147 war sie sogar der Sitz des Bischofs. Die Kirche wurde an der Stelle eines ehemaligen antiken Tempels erbaut. Besonders interessant ist die Tatsache, dass in unmittelbarer Nähe der Kirche ein frühchristliches Baptisterium aus dem 6. oder 7. Jahrhundert entdeckt wurde, das heute aus Gründen seines Erhalts zugeschüttet wurde.
STEPHANSKIRCHE
Der Bau dieser Kirche begann im 17. Jahrhundert an der Stelle wo sich die erste Kathedrale von Hvar im 12. Jahrhundert befand. Der Glockenturm der Kirche ist sehr interessant da Steinblöcke einstiger antiker Gebäude beim Turmbau genutzt wurden und das römische Relief einer Galeere erhalten blieb. In der Kirche befindet sich ein altes Taufbecken sowie ein Triptychon von Francesco da Santacroce.
SEEFAHRTSSAMMLUNG, Biankini-Palast
Im 19. Jahrhundert, zur Zeit der Segelschiffe erlebte Stari Grad eine Blüte in der Seefahrt und im Schiffsbau. Davon zeugt die reiche Seefahrtssammlung, die im Biankini-Palast in Stari Grad ausgestellt ist. Die Sammlung wurde vom Zentrum zur Erhaltung des Kulturerbes der Insel Hvar 1966 gegründet. Neben Dokumenten über den Schiffsbau beinhaltet die Sammlung auch unterschiedliche nautische Instrumente, Bilder Hvarer Kapitäne und Seefahrtsliteratur. Die Sammlung kann in der Tourismussaison von 10-12 und von 19-21 Uhr besichtigt werden. Außerhalb der Saison ist eine telefonische Voranmeldung beim Zentrum für Kultur notwendig (Tel.nr. 021765910).
Geschichte und Kultur in Jelsa
CIVITAS VETUS IELSAE
Die alte Stadt Jelsa befand sich auf der Halbinsel Gradina. Bis heute erhalten blieb ein Teil der Festungsmauer auf der Westseite der Halbinsel, die sich von der Bucht Mina bis zur Bucht Bočić erstreckte. Die ehemalige Mauer hatte eine Länge von 172 m und 800 m Ummauerung. An der Stelle des ehemaligen Augustinerklosters, von dem die Kirche mit dem Glockenturm aus dem Jahre 1605 erhalten blieb, befindet sich heute der Friedhof von Jelsa.
JOHANNESKIRCHE UND KIRCHENPLATZ
Im Zentrum von Jelsa, unweit der Piazza, liegt der wunderschöne Johannesplatz aus der Renaissance-Barockzeit mit der zugehörigen barocken Kirche. Um den Platz reihen sich alte Steinhäuser mit malerischen Balkonen aus dem 16. Jahrhundert.
MARIA HIMMELFAHRTS-KIRCHE
Die heutige Pfarrkirche, die Maria Himmelfahrts-Kirche, entstand auf den Fundamenten einer frühgotischen Kirche, die 1535 erweitert und befestigt wurde. Die Sakristei wahrt wertvolles Liturgiezubehör sowie einige Kreuze von künstlerischem Wert. Besonders wertvoll ist das Gemälde "Muttergottes und Folter von Fabian und Sebastian" des flämisch-venezianischen Malers Pieter de Coster.
KIRCHE DER MUTTERGOTTES DER GESUNDHEIT
Die Gelöbnis-Kirche Muttergottes der Gesundheit aus dem Jahre 1535 befindet sich auf der Anhöhe Račić über der Stadt Jelsa, von der sich ein großartiger Blick auf den Hafen von Jelsa bietet. Die Kirche verwahrt Werke von Palma dem Jüngeren, wertvolle Holzskulpturen aus dem 17. und Renaissance-Ikonen aus dem 16. Jahrhundert.
GROTTE VON GRAPČEVO
Auf der Inselsüdseite befindet sich die Grotte von Grapčevo, der bedeutendste vorzeitliche Fundort an der Adria. In der Grotte entdeckte man Anzeichen einer Kultur aus dem 4. Jahrtausend vor Christus, die belegen, dass die dortigen Einwohner die polychrome Keramik vom Ionischen und Ägäischen Meer kannten. Besonders interessant ist der Fund von Fragmenten eines Gefäßes in der Grotte, auf der sich die älteste Darstellung eines Schiffes in Europa befindet. Die Grotte selbst ist reich an Stalaktiten und Stalagmiten und ist in eine große Halle und eine kleinere Halle mit vielen kleinen Zugängen eingeteilt. Die Grotte, die sich 239 m über dem Meeresspiegel befindet, ist aus Jelsa über die griechische Festung Tor zu erreichen, oder von der Südseite aus Gromin Dolac über die Bucht Virak. Der einfachste Weg zur Grotte ist mit dem Auto aus Jelsa bis Humac und dann den Schotterweg entlang bis zur Grotte.
TOR-GRIECHISCHER TURM
Von besonderem archäologischem Wert ist das Denkmal Tor, ein megalithischer viereckiger Turm aus Steinblöcken, die über 2 m hoch sind. Der Turm entstand auf einer früheren illyrischen Ruine. Er befindet sich südöstlich von Jelsa in 230 m Höhe und war im 4. Jahrtausend v. Chr. ein griechischer Aussichtsturm. Aufgrund seiner Lage dominierte er den gesamten Makarska-Kanal bis zur Einfahrt in den Hafen von Stari Grad.
STADT-FESTUNG GALEŠNIK, die Überreste der mittelalterlichen Stadt
Oberhalb von Jelsa in 210 m Höhe und etwas östlich der illyrisch-griechischen Festung Tor befinden sich die Überreste der mittelalterlichen Stadt- Festung Galešnik. Mit einer Breite von 20 m und durch 80 m lange Festungsmauern umgeben, entstand die Stadt auf Fundamenten illyrischer Bauwerke und wurde während der Römer erweitert. Im frühen Mittelalter war die Festung der Zufluchtsort der Adelsfamilie von Galeša Slavogosti, der sich damals gegen die damalige Macht der Venezianer stellte. Letztendlich wurde die Stadt dennoch von den Venezianern erobert und vernichtet. Diese interessante historische Lokalität, von der sich ein großartiges Panorama auf Jelsa und die umliegenden Orte sowie auf Brač und die Riviera von Makarska bietet, ist zu Fuß aus Jelsa entlang malerischer Wege durch Felder und Olivenhaine zu erreichen. Der Spaziergang führt entlang des alten römischen Pflasterweges bis zur Stadt-Festung.
Geschichte und Kultur in Vrboska
LORENZKIRCHE
Die Kirche wurde im 15. Jahrhundert erbaut und im 17. Jahrhundert erneuert. Innerhalb der alten Mauern sind zahlreiche wertvolle Bilder verwahrt: “Madonna del Rosario” aus dem 16. Jahrhundert vom bekannten venezianischen Maler Jacopo Bassano, ”Der heilige Antonius von Padua”, ”Heiligabend ” und ”Geschenk der Könige ” Werke von Celestin Medović, wie auch das barocke silberne Kruzifix aus dem 17. Jahrhundert von Tizian Aspetti. Die Kirche ist für Besucher von 10-12 Uhr und von 18-19 Uhr in der Saison geöffnet. Außerhalb der Saison ist eine telefonische Voranmeldung in der Pfarrei notwendig (Tel. 021774095).
FESTUNGSKIRCHE ZUR HL. MARIA
Eines der bedeutendsten Denkmäler der Insel Hvar ist sicherlich die Kirche/Festung, die nach dem türkischen Angriff 1571 erbaut wurde und zwar an der Stelle einer älteren Kirche, die in das Jahr 1465 datiert. Die Kirche hat die Form einer Festung mit Beobachtungsposten und Schußscharten und bietet einen wunderschönen Panoramablick auf die umliegenden Orte und Felder. In der Kirche befinden sich wertvolle Werke von Stefano Celesti (“Madonna von Karmel”), Antonio Sciuri (“Mariengeburt”), Giuseppe Alabardi (“Auferstehung” und “Grablegung”) Marko Rašic (“Madonna von Karmel”) und Celestin Medović (“Geschenk der Weisen”). Die Kirche ist für Besucher von 10-12 Uhr und von 18-19 Uhr in der Saison geöffnet. Außerhalb der Saison ist eine telefonische Voranmeldung in der Pfarrei notwendig (Tel. 021774095).
PETRUSKIRCHE
Am Eingang in den Hafen von Vrboska liegt die Petruskirche, eine der ältesten Kirchen auf der Insel Hvar. Bereits 1331 wird sie als Grenzpunkt zwischen der Meereszone von den damaligen Orten Pitve und Vrbanj genannt, als Jelsa und Vrboska noch nicht einmal existierten. Die aus der Kirche stammende Statue des Hl. Petrus ist ein Werk von Nikolaus dem Florentiner und befindet sich heute in der Lorenzkirche in Vrboska.
FISCHERMUSEUM
Das Museum wurde 1972 eröffnet und verwahrt eine Vielzahl an Fischerausrüstung und Zubehör. Unter den unterschiedlichen Ausstellungsstücken befindet sich eine Apparatur genannt Svićalo, in der Kieferspan brannte und dessen Licht die Fische anzog. Zudem gibt es hier auch Petroleumlampen, die ins Meer getaucht wurden, alte Ruder, Fischhaken aber auch Werkzeug zur Herstellung von Fässern. Das Museum beinhaltet auch eine Sammlung an präparierten Krebsen, Fischen und Muscheln aus der adriatischen Unterwasserwelt sowie Amphoren aus der Römerzeit. Für Besucher ist das Museum in der Saison von 9-12 und von 19-22 Uhr geöffnet.
GALERIE MIR
Die Galerie Mir entstand nachdem die Besitzer des Gotik-Renaissance Hauses aus dem Jahre 1573 nach dessen Rekonstruktion und Erneuerung entschieden gleiches der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In der Galerie gibt es häufig Ausstellungen. Bisher haben unter anderem ihre Werke hier ausgestellt: der Fotograf Jasenko Rasol sowie die Malerin Pauline Jazvić, Ane Kolega u.a. In der Galerie können Sie zudem Säfte und Marmeladen probieren, die nach traditionellen Rezepten aus autochthonen und wildwachsenden Hvarer Pflanzen hergestellt sind wie beispielsweise aus Salbei, Minze, Fenchel, westlicher Erdbeerbaum, Speierling u.a.